Thandi lebt mit ihrer Mutter in einem kleinen Dorf in Südafrika. Es liegt eine Tagesbustour von Kapstadt entfernt, der Stadt, in der ihr Vater als Zeitungsverkäufer Arbeit gefunden hat. Nur einmal im Jahr kommt er nach Hause, doch in diesem Jahr fehlt von ihm jede Spur. So machen sich Thandi und ihre Mutter auf den Weg, ihn zu suchen.
Im Bus, den sie am Morgen besteigen, fährt sogar eine lebendig Ziege mit. Thandis Onkel, der ihnen gastfreundlich einen Schlafplatz in seiner Wellblechhütte schafft, lebt in einem Township am Rande von Kapstadt. Tags darauf laufen sie, da Bustickets sind zu teuer, zurück in die große Stadt und machen sich auf die Suche. Wie sucht man einen Menschen, von dem man nur dessen letzten Aufenthaltsort bei seiner Arbeit kennt? Thandi und ihre Mutter fragen herum. Als Thandis Mutter schon aufgeben will, bekommt Thandi einen wertvollen Hinweis von einem Straßenkind, das sie auf die richtige Fährte und zu einem glücklichen Ende führt.
Der Kinder- und Jugendbuchautor, der selbst seit 20 Jahren in Kapstadt lebt und dort ein Kinderhaus führt, möchte mit diesem Buch Vor- und Grundschulkinder mit dem Leben in Südafrika vertraut machen. In einem kleinen Sachbuchanhang erfahren Kinder mehr über die Größe des Landes, ihre vielen Amtssprachen, einige Wörter Xhosa und von der Apartheid, die von Nelson Mandela 1994 abgeschafft wurde und doch auch heute noch der Ursprung für viel Ungleichheit zwischen „weiß“ und „schwarz“ im Land ist.
Darüber hinaus folgen Lesende Thandis Mitgefühl für noch Ärmere als sie und ihre Familie es sind und können erspüren, was wirklich wichtig im Miteinander ist und wie beglückend Teilen sein kann. Die Illustrationen dieser Bilderbucherzählung sind von dem in Kapstadt lebenden Subi Bosa geschaffen worden und zeigen wie selbstverständlich variantenreiche helle und dunkle Hauttypen. Und so, wie Kapstadt auf der Weltkugel oben läge, würde man sie umdrehen, gibt es hier auch „weiße“ Kinder unter den Straßenkindern. Ein Buch, das Kinder zu Gesprächen anregt.