Ausgerechnet die kleinen, quirligen Eichhörnchen sollten die Könige des Waldes sein? Sozusagen, heißt es im Titel. Könnte es also Anlass zum Zweifel geben? In ihrem Bilderbuch erzählt Eva Lindström von Selbstvertauen und Stärke, die eine eigene Meinung, wenn man zu ihr steht und sie lebt, erzeugen kann.
Nur drei Waldbewohner haben gegen die Jagd gestimmt. Zwei Eichhörnchen und eine Häsin. Sie wollen ihre Ruhe haben, im Wald. Während die Jäger, Hunde, Bären und Wölfe ihren Sieg für das Jagdrecht im Gemeindehaus begießen, spazieren die drei nasedrehend und ein wenig übermütig zurück, ihrem Tagwerk nachzugehen. Die Eichhörnchen verstecken ihre Nüsse. Von dicken Stämmen in nicht erreichbarer Höhe geschützt kommentieren sie die wilde Jagdgesellschaft, wenn diese krawallig um die Bäume zieht. Die Häsin passt nicht auf und ihr Ohr gerät zwischen die Fronten. Die Eichhörnchen trösten und helfen. Mitunter lauschen sie auch in die Nacht, stehen der Häsin bei und geben ihr eine Decke über ihren Kopf. Freundschaft kann Sicherheit bieten.
Die Ereignisse, festgehalten im sparsamen Spiel der Wasserfarben und knappen Kommentaren, stehen zum freien Gedankenspiel nebeneinander. Was heißt es in einer Minderheit zu sein? Sind die Kleinen pfiffiger als die Großen? Haben Hase und Eichhörnchen zur Jagd zwar die gleiche Meinung doch unterschiedliche Positionen? Was ist Freundschaft? Freiheit? Und Demokratie? Von einem Ast aus blicken die zwei Eichhörnchen in ihr Spiegelbild im Wasser. Sind es jetzt schon vier? „Sie sind cool“, heißt es im Text. Und das finden wir auch. Coole, stolze und starke Vorbilder, sozusagen.
In Zeiten des Krieges ein rundum gelungenes kleines Buch, mit einer großen Botschaft.