Endlich ist Frühling. Der große und der kleine Igel sind aus dem Winterschlaf erwacht. Die Krokusse blühen. Auch Igels Freund, der Marienkäfer fliegt schon umher, da es so wunderbar warm ist. Er landet auf der Nase des kleinen Igels und kitzelt sie. "Nochmal! Nochmal!", ruft dieser voller Überschwang. Alles wird wiederentdeckt und muss wieder und wieder ausprobiert werden. Bis zum Abend, wo dem kleinen Igel inmitten des letzten "Nochm..." die Äuglein zufallen. Was für ein wunderbarer, glückerfüllter, ereignisreicher Tag. Der vierte nun schon, in dieser Serie. Man darf die Igel beneiden, ihre vollkommene, entschleunigte Welt, in der für jedes "Nochmal", jedes "Warte" und jedes "Das kann ich schon alleine", Zeit und Raum ist.
Es ist Herbst geworden. Was der kleine Igel nicht schon alles kann. Er kann dem großen Igel helfen die Blätter zusammenzusammeln, auf Bäume klettern und fast ein wenig fliegen, wie der Marienkäfer, der ihm auf dem Baum begegnet. Dieser kleine Igel läuft stolz und glücklich durch die Welt, in der er überall von anderen begierig Neues lernt. Dem Maulwurf, Fröschen, Fischen und den Schildkrötenkindern. Teckentrup verzaubert mit Achtsamkeit im Miteinander und dem Glück, das Kleine empfinden, wenn sie die Welt entdecken und sich zu eigen machen dürfen.
Habt ihr Angst? Pah! Natürlich nicht! Oder höchstens ein ganz kleines bisschen. So wie der kleine Igel, als er nach dem großen Igel sucht und allein an der dunklen Kellertreppe steht. Gemeinsam spazieren sie in den Wald hinein. Noch wissen sie nicht, welche Abenteuer und Begegnungen dort auf sie warten. Die Vögel, der Fuchs, ein Auto und der große, schwarze Kater lassen die Herzen der Igel vor Aufregung aber auch Freude schneller schlagen. Ob Klein oder Groß, ein bisschen Angst hat jeder und das ist auch gut so. In Teckentrups stimmungsvollen Bildern können Betrachtende versinken, und wie die Igel das Gras spüren, den Tag genießen, die Zeit vergessen, den Atem anhalten und das Herzklopfen fühlen, wenn Angst und Gefahr überstanden sind. Wenn dann das berühmte "Nochmal!" erklingt, darf es gerne in der nächsten Runde "Warte doch mal!" oder "Das kann ich auch!" heißen. Eine durch Behutsamkeit beglückende Bilderbuchreihe.
Wenn großer und kleiner Igel durchs Unterholz streifen wimmelt es von Ameisen, Schmetterlingen und Käfern. Recken sie ihre Nasen, begegnen ihnen die Fledermäuse und Eichhörnchen, Frösche und Leuchtkäfer. Die typische Montagetechnik Teckentrups in ihrer belebten Farben- und Formenpracht lässt beständig neues entdecken. Kein Wunder, dass der kleine Igel „Warte doch mal!“ ruft, denn er möchte der Sonne beim Untergehen zuschauen, dem Mond beim Aufgehen, den Glühwürmchen beim Tanzen und dem Abendgesang der Frösche lauschen. Doch immer wieder mahnt der große Igel sanft zum Aufbruch. Leise, ganz leise, kommt dieses wundervolle, poetische, naturverbundene Bilderbuch auf den Punkt, in seinem Austausch zwischen Groß und Klein und im Genuss der Blauen Stunde in der alles und jeder zur Ruhe kommt und seinen Platz findet.