Die Suppe des Hasens Lepron ist unwiderstehlich, denn eine Zutat beim Kochen sind seine Träume. Erst kocht er für seine Familie und bald für die ganze Welt. Mehr Suppe muss her und eine Fabrik in den Wald. Das beschauliche Hasenleben weicht wirtschaftlichen Zwängen. Rastlosigkeit und Erfolg vergiften Leprons Träume, entfremden ihn von der Natur und lassen sein Fell stumpf werden. Die naturalistisch verspielten Illustrationen lassen keine Zweifel an Parallelen, selbst wenn dass Suppendosendesign sich an die 50er Jahre anlehnt. Doch was im Leben so schwer gelingt, ist im Bilderbuchmärchen ein Kinderspiel. Lepron drückt die Stopptaste. Reset und zurück zur Natur. Die Fabrik steht still und Lepron wird das Familienleben im Alter noch einmal neu entdecken. Die temporeiche Situationskomik mit der Zoboli und Di Giorgio in Krokodrillos Arbeitswelt aufwarteten, ist in Lepron einer ambivalenten Traumhaftigkeit gewichen, welche die kapitalistischen Mechanismen einfängt und uns seine Auswirkungen auf das Leben in märchenhafter Form unterbreitet.