22 Bahnen schwimmt die Studentin Tilda fast täglich. Der Besuch im Schwimmbad ist in ihrem eng getakteten Tag fest verankert zwischen Uni, Job an der Supermarktkasse, Haushalt, dem unplanbaren Umgang mit ihrer alkoholkranken Mutter und vor allem dem Dasein für Ida, der 10 Jahre jüngeren Schwester. Die beiden haben einen wunderbar ehrlichen und direkten Umgang miteinander. Ida wird im Laufe der Geschichte an Selbstvertrauen gewinnen und lernen, sich zu behaupten. Tilda wird sich von Traumata der Vergangenheit befreien und zum ersten Mal erwägen, ihren eigenen, unahängigen Weg zu gehen. Eine Liebesgeschichte, die eigentlich keine Liebesgeschichte ist, wie Tilda meint, ereignet sich auch. Es ist beeindruckend, wie die junge Autorin in ihrem Debut Situationen und Emotionen mit Tiefe und doch auch Witz beschreibt. Ein mutmachender Roman, dem ich viele Leser wünsche!