In Stücke brechen oder gar unter einem Felsbrocken vergraben? Was ist Wut überhaupt für ein Gefühl? Kann man sie sehen? Im Klippschliefer, trotz seines lustigen Namens (seine Gestalt ähnelt der eines Murmeltieres) glüht eine stille Wut auf die Sonne, von der er sich wünscht, sie möge ihn erhören und einmal nicht untergehen. Dem Elefanten begegnet die Wut im Scheitern und bringt fette Beulen. Regenwurm und Käfer sprühen sie in freundschaftlichem Streit nach außen, weil jeder der Wütendste sein möchte. Die Ameise erklärt der Kröte, dass man im Gegensatz zur Wut, die dahinschwinden sollte, mit Zufriedenheit gar nichts machen müsse. Tellegens amüsante, präzise gesetzten Kurzgeschichten sind tiefsinnig und federleicht zu gleich. Am Ende wird klar, die Wut ist aus dem Gefühlskanon nicht weg denkbar. Das zeigt auch die umrahmende Farbenpracht der Illustration. Ein kleines Feuer der Emotionen, das Vorleser und Zuhörer unbedingt genießen sollten.