In kurzen, knackigen Kapiteln, von Fotos flankiert, begleiten die Lesenden Schwarz zum entlegensten Arbeitsplatz der Erde, auf die Amundsen Scott Forschungsstation am Südpol. Das Leben der rund dreissigköpfigen Wintergemeinschaft zieht sofort in Bann, macht Staunen und Schmunzeln.
Abwechslung auf dem begrenzten Lebensraum gibt es reichlich. Achteinhalb Monate ohne Nachschub auf das angewiesen, was vor Ort ist, macht erfinderisch. Zu Sonnenaufgang Ende September, es gibt nur einen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang im Jahr, führt der in München beheimate Schwarz das Oktoberfest am Pol ein und bäckt 180 Brezn. Etwas später spekuliert er auf die Genießbarkeit eines 28 Jahre alten, gut tiefgefrorenen Truthahns vom Old Pole zu Christmas in June. Die Crew ist sich selbst Feuerwehr und Krankenhaus. In der Freizeit wird sauniert und fast lebensübermütig zur Abkühlung 400m zum geografischen Südpol gerannt. Temperaturunterschied circa 170 Grad Celsius (300 Fahrenheit).
Der Südpol ist aber auch ein atemraubender Standpunkt, wenn es um Astronomie und die Fotografie des Sternenhimmels geht. Planeten, die Milchstaße und natürlich ein Feuerwerk von Polarlichtern. Schwarz ist in seiner Forschung unter anderem mit der Messung von Neutrinokativitäten und der Steuerung eines Weltraumteleskopes betraut. Kleine Einblicke in die Astrophysik ergänzen in guter Ausgewogenheit Wissenswertes zur klimatischen Lebenssituation und vielen ganz praktischen, faszinierenden Alltagsdetails.
Dieser Südpol-Erfahrungsbericht ist auf ganzer Linie erfrischend und vom heimischen Sofa aus eine bereichernde Entdeckungsreise.