Ein Roman wie ein Mosaik: Episode um Episode erzählt er quer durch alle Gesellschaftsschichten von den Menschen vor, während und nach dem 2. Weltkrieg. Aus der Sicht von neun Frauen werden die Ereignisse geschildert. Jede hat ihren ganz eigenen Blick auf das persönliche und politische Geschehen. Es sind jüdische und nicht jüdische Schicksale, es sind ganz einfache Menschen in der kleinen Stadt in Österreich, es sind Schlossherrin und Schauspielerin, die Leser begleiten sie nach Paris, Shanghai, New York - und ins Lager. Da sind die nazibegeisterten Menschen und die im Widerstand als auch die politisch völlig uninteressierten. Mit einer gewissen Distanz in der Sprache lässte Sabine Scholl ihre Leser an der sehr unterschiedlichen Lebenswegen teilhaben und bringt ins Bewusstsein, wie das Mitgefühl erschreckend oft abhanden kam. Ein zeitgeschichtlich interessantes Buch!