Eric und Morgan kennen sich seit ihrer Geburt, da diese ihre Eltern am gleichen Tag in das gleiche Krankenhaus führte. Seitdem feiern die Familien diesen Tag gemeinsam. Mittlerweile zum 13. Mal. Morgan hat sich fest vorgenommen etwas zu sagen, dass ihm schon lange auf der Seele brennt und ungeheuerlich scheint: Er ist sich sicher ein Mädchen zu sein, obwohl sein Geschlecht männlich ist. Sie schafft es nicht. Fünf weitere Geburtstage wird sie mit sich ringen, auf der Suche nach sich selbst und ihrer geschlechtlichen Identität. Sie wird sich Schminksachen kaufen und diese mit pubertierender Leidenschaft probieren. Ein Mädchen küssen und einen Jungen, allem Weiblichen abschwören und die harte männliche Tour eines Footballspielers leben. All das und die Angst verstoßen zu werden, bringt sie an den Rand des Abgrundes. Erst eine Therapie wird ihr Wege eröffnen. Dafür muss sie sich „nur“ endlich ihrem Vater offenbaren. Am Ende eines besonderen und langen Weges wird sie die wichtigsten Personen in ihrem Leben auf ihrer Seite wissen. Eine Liebesgeschichte auf mehreren Ebenen, die Russo mit Bedacht, ausgewogen und fein austariert erzählt.
Leider ist das Leben viel zu kompliziert, um einfach das zu tun was man möchte. Um sich zu schminken, ein Kleid anzuziehen und von heute auf morgen die Morgaine statt der Morgan zu sein. Morgan weiß, dass er um keinen Preis seinen besten Freund und seinen Papa auch noch verlieren kann. Eric hingegen weiß, dass er Morgan nie gehen lassen wird obwohl dieser ein großes Geheimnis vor ihm bewahrt, denn für Eric ist Morgan mehr als nur ein Freund. Und mit jedem Geburtstag, an denen beide Jungen älter werden, muss Morgan kämpfen der Mensch zu sein, der er tief im Inneren eigentlich gar nicht ist. Bis ihn irgendwann das Leben einholt und er sich entscheiden muss ob er so jemals glücklich werden kann. Für mich ist das Buch ein sehr besonderes. Schon alleine weil es nicht in langweilige Kapiteln unterteilt ist sondern in Geburtstagen von Morgan und Eric. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, ich bin vom 13. bis zum 18. Geburtstag der beidem mitgewachsen. Ich habe mit ihnen Torte gegessen, bin mit ihnen auf Partys gegangen, habe Filmmarathons mitgemacht, gelacht und geweint. Das besondere an dem Buch ist, dass es sich um keine normale Freundschaftsgeschichte zwischen zwei Jungen handelt. Das Hauptthema des Romans, Transgender, wird den Leser*innen sensibel und gut verständlich übermittelt. Ich habe das Buch nicht nur gelesen, ich habe was gelernt: Das Leben ist viel zu kurz, um nicht glücklich zu sein und wenn man nun eben als Junge geboren ist und jetzt als Mädchen lebt spielt das keine Rolle mehr. Denn der eigene Körper sollte immer das Zuhause sein indem man sich angekommen fühlt und die Umwege dorthin merkt dir keiner mehr an! Hannah, 17 Jahre