Red, eigentlich Ruby, ist ein Pflegekind. Sie richtet sich nirgendwo lange ein. In einem Jahr, so hofft sie, wird sie wieder bei ihrer Mutter sein. Die durch und durch realistische Geschichte packt von der ersten Seite. Eins sollte Red in ihren zehn Jahren gelernt haben: Auf ihre Mutter kann sie nicht zählen. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt. Ihre ersten Jahre sind durch die Fürsorge der Oma bestimmt. Sie hinterließ Red ihren wertvollsten Schatz: Ein Notizbuch mit unmöglichen Dingen, die Red zu lösen versucht. Ihre neuste Pflegefamilie, ein älteres Ehepaar, macht vieles richtig, was anderen nicht gelungen ist. Reds Wut mit der sie auf magische Weise die Winde weckt, wird seltener. Und dann ist da noch Tuck, eine Riesenschildkröte, die wiederum Reds Fürsorge braucht und Marvin, ein Klassenkamerad aus hawaiianischer Familie, der ein guter Freund werden wird. Die Konstruktion der Geschichte ist perfekt gelungen. Immer wieder neue Hürden sorgen für Spannung und Bewegung. Red wird sie meistern und damit Stück für Stück an Leben, an Stärke, an Selbstbewusstsein gewinnen. Ein Buch, das weit in mögliche, doch ungewohnte Kinderwelten hinein führt und mitfiebern lässt, selbst wenn man selbst, anders als Red, geliebt und behütet ist und dies ganz selbstverständlich genießt. Lesenswert.