Was für ein Roman, allein das Thema der Geschichte kann Gänsehaut bereiten: weltweit bleibt die Zeit von einem auf den anderen Tag stehen. Auf geniale Weise konfrontiert Lunde ihre Figuren mit diesem Thema Zu wenig Zeit, zu viel Zeit, Zeit zum Sterben und zum länger Leben. Jeder einzelne Geschichtenstrang macht neugierig darauf, wie die Figuren, die Gesellschaft, aber auch die Politik darauf reagieren, dass der Umgang mit der Zeit ein völlig anderer wird. Da ist Jenny mit ihrer Diagnose, die ihre Familie erschüttert. Oder Jakob, der voller Aufregung die erste Schwangerschaft seiner Frau begleitet. Otto und seine Frau sind gerade in einer seniorengerechte Wohnung gezogen. Und Ellen, die in einem Bestattungsinstitut arbeitet und plötzlich nichts mehr zu tun hat. Wie vielseitig sich alles im Leben verändert, wie anders man plötzlich mit seiner Zeit umgeht, das Buch gibt einem auf jeden Fall viel zu denken und hinterlässt seine Spuren.