Fatih ist fast erwachsen und lebt mit Down Syndrom. Er öffnet uns die Tür zu seiner mit Herzenswärme geschilderten Eigenwahrnehmung und seinen Bericht über seine erste großen Liebe: Ela. Seine geradlinige Schilderung, die klare Logik ist von bewegender Schlüssigkeit. Sein Denken wird von ungestümem, kindlichem Verständnis, aber auch von dem Wunsch nach erwachsener Lebensgestaltung bewegt. Die Wahl einfacher Sprache harmoniert mit seinen Gedanken und lässt sie umso stärker strahlen.
Mit Hilfe schaffen es Ela und Fatih, sich bei Fatihs Onkel auf einem gemeinsamen Urlaub an der türkischen Küste in einem Sommerhäuschen zu organisieren. Mit der Gewissheit des Möglichen fordert Fatih Freiräume, die für Jugendliche und Erwachsene ein Selbstverständnis sind. Auch für die behütenden Eltern beider junger Menschen beginnt mit der begleiteten Loslösung ein neuer Lebensabschnitt. Selten hören wir so offensiv die Stimme von „people with special needs“. Sie berührt und stiftet Verständnis. Die bildliche und grafische Gestaltung bis hin zur Silbentrennung mittel fein gesetztem Punkt zwischen den Silben für leichtere Lesbarkeit macht das gesamte Buch zu etwas sehr Besonderem.