Leon träumt mit offenen Augen. Sein Freund Max träumt am Handy. Er testet Beta- Spielversionen aus der Firma seines Vaters. Unablässig befindet er sich in virtuellen Verfolgungsjagden. Leon hätte auch Elias gern zum Freund, aber dieser schweigt und ist abweisend. Er ist der Außenseiter der Klasse. Als Leon eine Fledermaus aus einem Traum am Klassenzimmerfenster sieht und den Wolf aus dem Zoo, der bald vermisst gemeldet wird, ist er sich sicher, dass zwischen Wachen und Schlafen seltsame Verbindungen existieren. Bald lernt er Morpheus und seine Geschwister kennen und erfährt von verschwundenen Kindern und geklauten Träumen, mit denen es sich Geld verdienen lässt. Mit Elias, dessen Schwester auch verschwunden ist, bricht er zu einer abenteuerlichen Reise nach Ungarn auf, die Schwester zu befreien und das Geheimnis zu lüften. Rühles Setting ist nett konzeptioniert. Orte und Benennungen sind schlüssig, die Hauptakteure sind stimmig. Die Spannung lässt auf sich warten und immer wenn es soweit ist, fehlt es an Fantasie, wie Realität und Träumerei in der Fantastik ineinander greifen. Er schafft es nicht, Leon und Elias gut gemeinsam in Aktion treten zu lassen. In der „Höhle des Löwen“, in Kratos Welt geht alles viel zu schnell. Krato scheint allwissend und dann doch wieder nicht. Als Leon kurzerhand durch einen Becher Lethe, den er trinken muss, in Kratos Reich des Schlafes fällt, rettet offensichtlich Morpheus durch eine plötzliche Stichflamme ihm dann doch das Leben. Nur ein paar kleine Kratzer und Verbrennungen und das wars schon. Ein richtiges Abenteuer sieht doch anders aus. Schade.