Wenn man in eine andere Gegend zieht, lebt es sich angepasst leichter. Das weiß jedes Tier. Selbst der Bär, noch neu in der Stadt, bemerkt nach seiner ersten Kollision mit einem Menschen: „Solche Sachen trägt man hier also? Dann mach ich das besser auch so.“ Schwupps setzt er Hut und Sonnenbrille auf und nimmt die Tasche unter den Arm, die der Mensch liegen gelassen hat. Sie ist voller…..das sei hier aber nicht verraten. Der Bär macht sich auf die Suche nach seinen Freunden: dem Fuchs, dem Biber, dem Dachs und dem Marder. Alle sind in Stadt umgezogen, denn hier gibt es reichlich Nahrung und guten Unterschlupf. Es lebt sich bequem, solange man eben unbemerkt bleibt. Aber wie soll ein großer Bär unbemerkt bleiben? Als den Waldtieren die Ankunft des Bären zu Ohren kommt, halten sie Rat. Sie beschießen, den Bären zu finden und ihm ein Plätzchen im Zoo zu verschaffen. Bei dieser Suchaktion überstürzen sich die Ereignisse. Bild und Text geraten in ein rasantes Spiel miteinander. Unbemerkt bewegt sich ausgerechnet der Bär durch die Stadt. Die versteckten Akteure auf Bärenfährte erregen Aufmerksamkeit, dass es lustig kracht und man vor Spannung den Atem anhalten muss. Und genau so müssen richtig gute Erstlesebücher sein. Bei diesem kann man sich gar nicht entscheiden, ob man erst lesen oder schauen soll. Das Bild legt vollflächig und farbenprächtig die Fährte, die der Text kontrapunktiert. Leichterhand erzählt die Geschichte dabei obendrein von Mensch und Tier, von Freundschaft und Anderssein, vom Zuhause in der Fremde. Entwaffnend einfach und ernsthaft zugleich. Hut ab! Aufregender, appetitanregender und profunder kann man Lesen nicht lernen.