Aus dem kleinen Volk der Schotten gingen einige namhafte Wissenschaftler hervor: Adam Smith und James Watt zum Beispiel, aber auch Charles Wilson, der Erfinder der Nebelkammer. Mit diesem einfachen Gerät kann man die Bewegung von Atomen mit dem bloßen Auge sehen. Schottland ist eine nasskalte Gegend. Getrübte Luft und Nebel ist keine Mangelware. Es ist das Land des Whiskys und der Disteln. Wer Schottland liebt und hier lebt ist von besonderer Zähigkeit beseelt. So auch Charles Wilson. Als Liebhaber langer, einsamer Bergwanderungen vermeinte er in einem Unwetter eines Tages die kleinstmöglichen Teilchen mit bloßem Auge erblickt zu haben: Atome. So begann er im Nebel zu forschen. Jens Soentgen setzt in seinem Buch den Nobelpreisträger und Naturwissenschaftlicher in gut verständlicher Sachlichkeit und schwungvoll augenzwinkerndem Witz in Szene. Er streift Philosophie und Physik, die Schotten im Allgemeinen und Besonderen. „Die Nebelkammer verdankt sich einer so außergewöhnlichen Kombination von Einflüssen – Wolken, schottischer Sparsamkeit, Kernphysik und schottischer Geduld -, dass man getrost davon ausgehen kann, sie wäre der Menschheit auf immer unbekannt geblieben, hätte Wilson sie nicht erfunden.“ Wer Wilson nacheifern möchte, findet im Anhang des Buches Ausrüstung und Aufbau für eine eigene Nebelkammer. Ein wunderbares, eigensinniges Buch, dass sich für naturwissenschaftlich begeisterte Jugendliche und Erwachsene eignet, für Fans schottischer Geschichte, Landschaft und Lebensweise, für Berggänger und Wolkenbeobachter und alle, die sich gern auf die Spur eines passionierten Menschen begeben.