Die Fantasy – Dilogie der Tochter von Mia Farrow und Woody Allen stellt im Vorfeld hohe Erwartungen an das Buch. Tatsächlich gefällt mir die in „Hush“ erdachte Welt sehr gut, auch die Hauptprotagonistin Shae wird so gut eingeführt, dass man sie direkt vor Augen hat. Das Leben in dem Land Montane ist hart, der Ort, in dem Shae mit ihrer Mutter lebt, von der anhaltenden Dürre geplagt, und der Blaue Tod trifft diejenigen, die verbotene Wörter schreiben oder aussprechen. Alle hoffen nun auf den Besuch der Barden aus dem Hohen Haus, auf dass sie den Ort segnen und ihm Wasser bescheren werden. Denn die Barden sind mächtig, nur ihnen obliegt es, mächtige Worte in den Mund zu nehmen. Dann allerdings kommt alles ganz anders. Shaes Mutter wird brutal ermordet, niemand im Ort will Shae glauben und für sie als Waise ist plötzlich kein Platz mehr. Soweit so gut, in Fantasybüchern werden Held*innen erst unter harten Umständen geboren. Shae wird zu den Barden gehen, erfahren, dass sie selbst die Gabe in sich trägt, Beschwörungen mit Worten hervorzurufen. Doch wer warum Freund und Feind ist, warum Shae größtenteils sehr unvernünftig handelt und ihr Handeln kaum Konsequenzen trägt, das zeigt, dass es hier noch Potential nach oben gibt. Die Lesernden tauchen dennoch in ein magisches Abenteuer, das neugierig auf die Fortsetzung macht.