Doktor Heinrich Hoffmann tritt auf die Bühne. Um ihn herum wuseln quirlige Kinder, die mit ihm gemeinsam seinen Struwwelpeter inszenieren. Robert, Paulinchen, Kaspar und der Struwwelpeter spielen begeistert ihre eigenen Szenen und mischen sich in die Szenen der Anderen ein. Die neuen Reime vom Meister der Verse, Hans Magnus Enszensberger, sind leicht und wortgewandt. Hier lassen sich neue alte Wörter entdecken und so manche Redensart. Auch an Regieanweisungen fehlt es nicht. Kaspar verliebt sich in Paulinchen. Friedrich wird vom Hund gebissen. „Ist nur Ketchup“, tönt es vom Schnürboden, als Doktor Hoffmann mit Arzttasche und Stethoskop auf die Bühne flitzt. Die Kinder beleuchten die alten Geschichten neu, finden logische Verbindungen und andere Enden. Selbstbewusst hüpft Paulinchen bei ihrem Begräbnis aus einem Loch neben dem Sarg. „Überraschung!“. Sie errettet den Suppenkasper von seinem Liebesleid. Anke Kuhl, sie hat sich mit „Lola rast“ und „Alle Kinder. Ein ABC der Schadenfreude“ schon oft an Kindern erprobt, die einen Text selbst in die Hand nehmen, hat dem Stück ein passendes, temperamentvolles Gewand verpasst, das eine Fülle von Inszenierungsideen bietet. So kann man das Stück eigentlich gleich auf die eigene Bühne bringen. Vorhang auf für selbstbewusste Kinder, die sich einmischen!