Mit Kampala-Hamburg baut der in Berlin geborene und in Kapstadt (Südafrika) lebende Autor Lutz van Dijk Brücken. Mit Geschick kombiniert er Roman und Wirklichkeit, verknüpft Kontinente und bringt Menschen zueinander. David und David lernen sich über eine Datingplattform kennen. In Hamburgs Nieselregen und der lärmenden Vielfalt der afrikanischen Großstädte Kampala, Kigali und Lagos zeigt van Dijk die Gegensätzlichkeit ihrer familiären und gesell- schaftlichen Lebenssituation als Homosexuelle auf. Auf ihrer Suche nach Freunden und zu sich selbst finden die beiden Jungen auch starke Gemeinsamkeiten: ihre Zweifel und den Traum, sich einfach ungestraft verlieben zu dürfen. Ein gelungenes Buch zum Mitfiebern, das von verschiedenen Seiten für die LGBTQI+ Szene sensibilisiert und für jede*n etwas zu bieten hat. Die Bücherfresser
Hamburg. David befindet sich mitten in der Abiturvorbereitung und die Probleme häufen sich. Er wohnt bei seiner alleinerziehenden Schwester Michelle und ihrem Sohn und arbeitet neben seiner Schulzeit auch noch in einem Lebensmittelladen. Gemeinsam mit Freunden aus der LGBTQ* Community beginnt er, sich für die Situation anderer homosexueller Personen z. B. in Afrika zu interessieren. Kampala. David lebt gemeinsam mit seiner Mutter in der Hauptstadt Ugandas. Schon mit 14 wusste er, dass er nicht wie die meisten anderen Jungs auf Frauen steht. Deshalb trifft er sich regelmäßig mit anderen Mitgliedern der Community, die seine Freunde geworden sind. Doch Homosexuelle leben in Uganda gefährlich, bereits mehrere seiner Freunde wurden angegriffen. Davids Mutter drängt ihn zur Flucht, doch auch eine Reise quer durch Afrika ist alles andere als ungefährlich. Lutz van Dijk, der einen Großteil des Jahres selbst in Kapstadt (Südafrika) lebt, nimmt den Leser in diesem Buch mit nach Hamburg und Kampala, zwei auf den ersten Blick sehr unterschiedliche Städte. Die eindrucksvolle Sprache schafft es, dass man den Nieselregen in Hamburg förmlich spüren und den Lärm von Kampala hören kann. Auch die Verknüpfung der beiden Erzählstränge erfolgt auf ungewöhnliche Art und Weise ab. Sie sind nicht zeitlich voneinander getrennt, sondern örtlich. Dabei erlebt man zwei parallele Geschichten, ohne dass Gefühle der einen oder der anderen Handlung verloren gehen. Viele Details von Kampala-Hamburg beruhen auf wahren Geschichten oder Fakten, deren Hintergründe im Anhang gesammelt sind. Sie können beinahe genauso sehr zum Weinen bringen, wie die die Geschichte selbst: aus Trauer oder Rührung. Clara, 18 Jahre