Ada gibt nicht auf

Früher oder später werden die Deutschen London bombardieren, deshalb werden Kinder aus der Stadt evakuiert. So gelangen Jamie und Ada in ein Küstendorf am Ärmelkanal, in das Haus von Susan.

Susan ist eine Außenseiterin im Dorf. Der Tod ihrer Freundin hat sie in Depressionen gestürzt. Sie glaubt von sich, nicht für Kinder sorgen zu können. Doch sie hat ein gutes Gespür für Nähe und Distanz, denn das Leben von Ada und Jamie bestand bisher aus Gefangenschaft, Hunger und Misshandlungen. Ada, Susan schätzt sie auf zehn, kann mit ihrem unbehandelten Klumpfuß kaum stehen. Jamie, vermutlich sechs, macht jede Nacht ins Bett.

Der Verlauf der Geschichte gleicht einem Märchen. Susan stärkt Adas Selbstbewusstsein und Ada lernt an Krücken laufen, das Gras und das Meer kennen. Mit Butter, dem Pony auf der Weide hinter dem Haus verbringt sie viel Zeit. Sie bringt sich selbst das Reiten bei und öffnet sich zaghaft für das Lesen und Schreiben, für neue Bekannte. Auch Jamie geht seinen Weg. Ihn zieht es zu den ganz in der Nähe stationierten Soldaten und ihren Flugzeugen.

Für eine Operation zur Fußkorrektur müsste die Mutter einstimmen, die ein Jahr lang auf keinen Brief antwortet, bis sie plötzlich selbst vor der Tür steht und das, was Ada nie aus den Augen verloren hat, zunächst seinen Lauf nimmt.

Vor zehn Jahren aus amerikanischem Blickwinkel auf europäisches Kriegsgeschehen geschrieben, bleibt die Geschichte immer ein wenig rührselig und wird damit zum wahren Pageturner, der seine Spannung bis zur letzte Seite hält, denn gerade als die Kinder nach London zurückkehren fallen die ersten Bomben.

Pferdemädchen wir das Herz höher schlagen, denn wir erleben die beeindruckende Innigkeit von Ada mit Butter, ihre Ausritte auf einem Damensattel und ihren wilden Sprüngen über die Gartenmauer. Egal wie oft sie vom Pferd fällt oder andere Rückschläge erfährt, Ada gibt nicht auf. Nicht ganz realistisch aber faszinierend und sehr berührend.