Eine schöne kleine Sommerlektüre der bekannten katalanischen Autorin Maria Barbal, in der die Erzählperspektive wechselt. Zum einen erzählt Nora als junge Frau von zwei Ereignissen am See als sie 12 und 16 Jahre alt war, die nicht nur ihr Leben veränderten. Zum anderen gibt es den außenstehenden, beobachtenden Erzähler, der den Fokus wechselnd auf die beteiligten Personen richtet. Dies sind neben Nora zwei erwachsene Paare, ein Kind und eine alte Dame. Zwischen ihnen spinnen sich diverse Fäden und Nora, noch Kind, erahnt Einiges, das sie erst später einordnen kann. Es fügen sich immer wieder überraschende Elemente ein bis sich ein rundes Ganzes daraus bildet. Aller Dramatik zum Trotz ist das Buch ein Plädoyer für Sommertage am See, die harmlos verlaufenden schönen Tage sind letztlich die, die in der Erinnerung wie auf einem Laufsteg vorbeiziehen.