Kathrin Aehnlich hat einen ganz eigenen literarischen Stil, der etwas Leichtes, Amüsantes und Liebevolles in sich trägt. Sie lässt Isabella Krause an Orte ihrer Kindheit zu DDR-Zeiten reisen und intensive Erinnerungen in ihr aufleben. Isabella sucht und findet für eine TV-Produktion Zeitzeugen, die von ihrem Leben in der DDR erzählen, das aber nicht dem Bild des westdeutschen Regisseurs entspricht. Wie lässt sich dieses Dilemma nur lösen? Es macht Spaß, von Schrankwand Kompliment, Stammbuchbildern und Hasenhausen zu lesen. Gleichzeitig macht es nachdenklich, von Teerseen, Abkühlungsgruben ohne Geländer und dem rötlichen Staub des Wälzlagerwerks zu erfahren. Und so wie den Protagonisten wird uns die unsichtbare aber spürbare Mauer zwischen Ost und West bewusst.