Die Autorin Sharon Cameron erzählt die auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte von Stefania, die während des zweiten Weltkriegs Juden bei sich versteckt hält. Stefania, die selbst katholisch ist, aber da sie bei einer jüdischen Familie arbeitet, ist geschockt darüber, was den Juden nach der deutschen Besetzung Polens angetan wird. Und als Max, ein Mitglied der Familie bei der Stefania gearbeitet hat, vor ihrer Tür steht und sie um Unterschlupf bittet, kann sie nicht nein sagen. Schon bald verstecken sich dreizehn Juden bei Stefania. Und so muss die Jugendliche sich nicht nur um ihre kleine Schwester und um genug zu essen kümmern, sondern lebt auch in ständiger Angst davor entlarvt und mitsamt ihrer Schwester und den dreizehn Juden getötet zu werden. Bis auf ein paar kleine Einzelheiten ist die Geschichte genauso passiert wie sie erzählt wurde. Nur die Gedankengänge der Protagonistin wurden von der Autorin ergänzt und sind historisch nicht nachweisbar.
Das Buch ist in einem angenehmen jugendlichen Sprachstil verfasst und hat trotz des ernsten Themas eine kleine Liebesgeschichte, die ebenfalls auf Fakten basiert. Die Autorin schildert eindrücklich die bedrückende Lage und Ungewissheit in der kleinen Stadt in Polen. Allerdings gibt es, auch wenn das Buch sich fast genauso ereignet hat, kleine Ungereimtheiten, die sich bis zum Ende nicht aufklärten. Außerdem gibt es Ausdrücke wie beispielsweise „flirten“, die angesichts der Zeit, in der das Buch spielt, eher unpassend wirken. Die Geschichte zieht sich teilweise unnötig in die Länge und einige Geschehnisse werden leicht variiert mehrmals erzählt. Das nimmt die Spannung aus dem Buch. Trotz allem ist es ein interessantes Jugendbuch, das die Geschichte von Stefania gut wiedergibt. Juliana, 15 Jahre