Werden die Babyboomer das Leben des dritten Lebensabschnittes revolutionieren? Ihre Lebenserwartung ist hoch, ihre Kinder haben sie für die weite Welt erzogen, einen Generationenvertrag, auf den sie wie selbstverständlich zurückgreifen können, wird es nicht geben. Auf sich allein gestellt, sollte man sich also Gedanken machen. Wenn die Babyboomer in Rente gehen, werden nur halb so viele in ihre Berufe einsteigen. Wie und wo werden wir leben? Altersgerecht, individuell, selbstbewusst und selbstbestimmt. Glücklich und erfüllt. Hastrich und Lueg, selbst dieser Babyboomer Generation angehörig, stellen in ihrem Buch eine Palette der Möglichkeiten zusammen, die vom Tinyhouse über verschiedene Formen von WGs bis zum Mehrgenerationenhaus reichen. Jedem dieser Kapitel hängen Fragen und Gespräche mit Menschen an, die sich für eine dieser Wohnformen entschieden haben und die Für und Wider ihrer Modelle erfahren haben. Das lässt Leser*inenn sofort eintauchen und beflügelt eigene Gedankenspiele, denen man sich nicht verschließen sollte. So unterschiedlich Erfahrungen berichtet werden, eins betonen alle Befragten: Wer einen gelungenen dritten Lebensabschnitt entgegen sehen möchte, ein heimeliges Domizil finden, sich in einer Gemeinschaft zu Hause fühlen möchte, sollte nicht bis zum hohen Alter damit warten. Spätestens in seinen 50ern sollte man mit dem Ort spielen, in den 60ern über die Gemeinschaft denken. Nicht passiv bleiben sondern das Leben bis hin zum Lebensende aktiv gestalten ist eine klare Devise für einen individuellen Weg, der Gemeinsamkeit braucht, denn Hilfestellung wird gegeben und genommen werden müssen. Ein Weg, auf dem man lange unabhängig und selbstbewusst alt werden und gefordert sein kann. Hastrich und Luong machen Lust darauf, die Sache anzugehen.