Die Geschichte pendelt zwischen Berlin, München, Beirut und Polen während etwa siebzig Jahren und zugleich zwischen drei Generationen von Frauen, Müttern und Töchtern hin und her.
Anfangs lernt man die junge Informatik Studentin Lydumila, genannt Lucy, in Berlin kennen, deren Leben gerade einiges an Erschütterung erfährt. Letztlich ist aber ein Klavier der Grund für Lucys spontanen Trip nach Polen. Dorthin, wo es die Großmutter, deren Namen Lucy trägt und die sie nie kennenlernen konnte, einst verschlagen hat. Die Großmutter, die polnische Chemikerin aus Beirut, Mutter von Daria, und eine Flüchtende: Als Zwölfjährige ist sie für einen Tag nach Sopor geflüchtet, als junge Frau vor der Zwangsarbeit durch die Nazis über Umwege in den Libanon, als Mutter in eine schwere Depression, über die wie so Vieles in der Familie geschwiegen wurde.
Die Tochter Daria, während des libanesischen Bürgerkriegs zum Medizinstudium nach München geschickt, wo sie heiratet und eine Praxis führt. Als Daria selbst Mutter wird, zeigt sich die schwierige Beziehung zwischen ihr und der eigenen Mutter, was dazu führt, dass sie sich von ihr abwendet. Ähnliches wiederholt sich bei ihrer Tochter Lucy, die heimlich nach Berlin zieht und den Kontakt abbricht. Erst durch Lucys Suche nach Spuren ihrer Großmutter in Sopor gerät das Geflecht aus dem sich Abwenden und Verschwiegenem in Bewegung. Jede Entscheidung der drei Frauen hat Folgen, die nicht wieder umkehrbar sind, und hängen doch zusammen, und jede der drei Erzählperspektiven wirft ein neues Licht auf das große Ganze, die Familie.
Ein berührender Roman, in dem es unter anderem auch um ein sich selbst und dem anderen Verzeihen geht. Der Autorin ist es dank der drei unterschiedlichen Erzählstimmen wunderbar gelungen, all die Emotionen und Erfahrungen einzufangen, die Lydumila, Daria und Lucy prägen.
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