Schon in ihrer ersten, preisgekrönten „Dunne Episode“ zeigte die Autorin, wie viel Herz in einer kleinen Geschichte stecken kann und, dass sie die große Gabe besitzt, das pralle, kindliche Leben auf wenigen, luftig gesetzten Seiten facettenreich einzufangen. Für Sachverhalte benötigt sie kaum mehr als vier knackige Worte. „Da ist Dunne wieder! Dunne die so glücklich ist.“ Ein fünftes Wort liest sich wie das Salz in der Suppe. Der aufrichtige Ton ist ein Glücksfall für Leseanfänger. Natürlich folgt Dunnes Glück das Unglück auf dem Fuß. Doch davon hält Dunne nichts. Sie bevorzugt es das Ende trauriger Geschichten umzuschreiben. „Unglück macht sie kaputt“. Gern dürfen Vorleser über die entwaffnenden Benennungen der Tatsachen staunen. Wenige Seiten weiter nimmt Dunnes Leben mit allen Fallstricken seinen Lauf und sie verheddert sich kolossal in ihnen. Selbst ihre Meerschweinchen können im Anblick des kleinen Dramas nur noch mit den Zähnen klappern. Das tun sie immer, wenn es aufregend wird. Die schwappende Wucht sich bahnbrechender Gefühle aller Art sind brillant in Szene gesetzt. Sie füttern süffisant die knappe Sprache, die deutliche Ansage mit ihren klaren Bildern und lassen das Herz klopfen. Gut, das Dunnes flatternde Gedanken am Ende immer wieder einen Landeplatz finden. Zuversichtlich glaubt sie „Das kann man nie wissen“, weil sie festgewurzelt auf einem dicken Strom von Hoffnung schwimmt, dem die Erinnerung seine Farbenpracht verleiht. Dunnes Erinnerung fügt sich mit raumgreifender Selbstverständlichkeit in die gegenwärtige Episode und macht die Geschichte leichtfüßig größer. Sie erzählt von Abenteuern mit der besten Freundin in schwindelnder Höhe auf dem Affenbaum, derweil die am Boden zurückgelassenen Kletterstühle offensichtlich den Besitzer wechseln. Unglaublich wie viel in einem Erstlesebuch stecken kann! Kongenial illustriert gibt es in dem beherzten Strich noch einiges zu entdecken. Die „Dunne Reihe“ ist in jeder Hinsicht Liebe auf den ersten Blick. Mal klopft das Herz, mal setzt es aus. Und dann, ganz gleich, hüpft es schon wieder. Solche Geschichten sind großartiger Lesestoff zum Selberlesen im gesamten Grundschulalter oder auch beglückender Vorlesestoff.
liegt die gesundheitliche Prävention und die Förderung von Kindergesundheit am HERZEN. Dazu gehört auch das psychische Wohlbefinden unserer Kinder, welches durch das Lesen von Büchern und die Begegnung mit starken Kinderfiguren, wie Dunne eine ist, gestärkt werden kann. Hier können Sie mehr über den Freundeskreis der Stiftung Kindgesundheit erfahren und ihn unterstützen.
Samstag, den 18. März 11:00 Uhr- 15:00 Uhr
Foto © Buchpalast
geboren 1947 in Stockholm arbeitete für Rundfunk und Fernsehen, bevor sie begann Kinderbücher zu schreiben. Für ihr Gesamtwerk wurde sie mit der Nils-Holgersson-Plakette und dem Astrid-Lindgren-Preis ausgezeichnet. Für Das Mädchen, das nicht küssen wollte (vergriffen) erhielt sie Schwedens wichtigsten Literaturpreis, den August Preis. Im Buchpalast zählt ihre "Dunne Reihe" zu den am innigsten geliebten Kurzstreckenlesern, ohne die wir uns den Lesestart gar nicht mehr vorstellen können. Um 15:00 Uhr eröffnen Rose & Rebecca Lagercrantz mit ihrem Meisterwerk Zwei von jedem Familiengespräche und nehmen mit auf eine große Entdeckungsreise, in ihre eigene jüdische Familiengeschichte.
Diese Veranstaltung wird gefördert von