Bräuninger ist ein kluger Kopf. Das kletterbegabte Zebra spielt das Frage-Antwortspiel so selbstverständlich wie es Nutellabrote verspeist. Hannas Begegnung mit dem Zebra unter ihrem Bett ist lakonisch, wie wir es von fantasiebegabten Kindern kennen. Der Leser aber wird von Seite zu Seite neugieriger, denn für ein Erstlesebuch eröffnet sich ein Erstaunliches das Aufhorchen lässt. Hanna ist neu in der Stadt und wird, dank Bräuninger, zum ersten Mal nicht von ihren Vätern zur Schule gebracht. Richtig: „Besser man hat zwei Väter als nur eine Mutter“, erklärt es Hanna dem Zebra. „Das heißt homosensationell“. Mutig machen die beiden sich auf den Weg. Schubladisierendes Denken oder Fantasiereise? Diese Frage trifft in der Schule das Zebra. Doch wie leicht sich Seiten wechseln lassen, zeigt Hanna kurzerhand in entwaffnend logischem Gedankenspiel. Diese Seiten umspielt Orths in vertrauter Leichtigkeit, die ein Erstlesebuch verlangt, und würzt mit Witz und Gefühlen um Freundschaft und Vertrauen. Am Ende steht Hanna am Anfang einer neuen Freundschaft und die Lesenden haben das seltene Gefühl ein Erstlesebuch unerhört leidenschaftlich verschlungen zu haben. Geht doch!