Das Sachbuch lockt mit farbintensiven Ausklappseiten, die uns vom Leben einer Braunbärin erzählen. Unsere Protagonistin steht raumgreifend im Zentrum aller Bilder. Wir blicken ihr in die Augen, bewundern ihre Neugier und Gelassenheit, sehen sie von hinten oder hoch aufgereckt, wenn sie sich eine Überblick verschaffen möchte. Wir erleben sie zärtlich, kämpferisch oder hungrig. Und friedlich, wenn sie die Pranken im Winterschlaf um die Nase gelegt hat. Sie wird uns vertraut. Hell leuchten die Kontur gebenden Haare aus dem dichten braunen Fell heraus im Licht. Die tapsigen Bärenkinder, welche die Bärin im ersten Höhlenwinter zur Welt bringt, schließen wir ins Herz.
Im Wechsel zu diesem Bilderbuchkino stehen die klar gegliederten Informationsdoppelseiten. Sie erzählen von Bärenhunger und Bärenleben, dem Bärenkörper und der Bärenfamilie. Der Braunbär, ein scheuer Einzelgänger. Er meidet die Menschen. Über ganz Europa verbreitet ist er schon lang nicht mehr, da es in den meisten europäischen Ländern nur noch wenig entlegene Waldgebiete gibt. In Deutschland wurde der letzte Braunbär vor 170 Jahren erlegt. Heute steht der Braunbär unter Naturschutz. Erste Versuche slowenische Bären im Naturschutzpark Brenta in Südtirol wieder anzusiedeln sind geglückt.
Sollte euch mal ein Bär begegnen: Hier ist das perfekte Wissensbuch. Solltet ihr keinen Bären treffen, ist es erst recht das richtige Buch, da es eine Braunbärin und ihr Leben in freier Natur ins Kinderzimmer bringt.