Ein Wettkampf und nur einer kann gewinnen – das ist bekannter Stoff in Jugendbüchern. Interessant wird es durch die Teilnehmenden, acht an der Zahl. Allesamt die besten Nachwuchsdieb*innen aus der ganzen Welt. Als die siebzehnjährige Rosalyn die Einladung zum Thieves Gambit erhält, steckt sie mitten in einem Diebescoup mit ihrer Mutter, von der sie alles gelernt hat, was eine gute Diebin ausmacht. Nachdem ihre Mutter jedoch Entführern in die Hand fällt und diese eine Million Euro Lösegeld fordern, ist das Gambit der einzige Weg, um schnell an so viel Geld zu gelangen. Dem Sieger steht nämlich ein Wunsch frei. Acht junge Leute im Gambit stoßen aufeinander, arbeiten gegeneinander, dann wieder in kleinen Teams, ganz nach Ansage der Spielmacher.
Allen ist gemein, dass sie die besten Tricks auf Lager haben, um einzubrechen und zu stehlen, was unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen gesichert ist. Rosalyn hat gelernt, niemandem zu vertrauen. Doch plötzlich sieht sich die starke Heldin mit Situationen konfrontiert, in denen sie einer Konkurrentin das Leben rettet oder Gefühle für einen Mitspieler entwickelt, die sie ablenken. Geradezu freche und atemberaubende Aktionen, spritzige Dialoge, und dazu das Konkurrenzdenken - jeder will und muss den anderen ausstechen - heizen die Spannung in diesem Jugendbuch an. Den Figuren hätte zwar etwas mehr Tiefe gut getan, doch bei dem Tempo der Geschehnisse ist das kaum möglich. Es folgt eine unerwartete Wendung nach der anderen, sodass die sich sehr schnell entwickelnde Liebesgeschichte zwischen Rosalyn und Devroe gegen Ende sogar eine gewisse Berechtigung findet. Bekannter Stoff, der mit neuem Lesevergnügen aufwartet.