Die japanische Comickünstlerin Nozomi Horibe beschließt, eine Auszeit zu nehmen und mit dem Fahrrad allein eine Tour in die kleinen Orte der Uckermark zu unternehmen. Dort sind ihre Begegnungen mit Menschen von persönlicher Dynamik und Neugier geprägt. Die Suche nach japanischen Spuren hilft ihr beim Einstieg in das fremde Terrain. Im Randowtal trifft sie auf Hoshimoto San, später, in einem Café, auf eine weitere Gruppe japanischer Künstlerinnen, die nur am Wochenende in der Uckermark sind. Bald staunt sie über einen Barfußpark und seinen Erbauer und mischt sich, mutig, in eine Gruppe Männer, die am Vatertag einen Grillabend veranstalten. Sie stellt sich und den anderen, zumeist ebenso Zugereisten wie sie selbst, Fragen nach Identität und Heimat. Illustrativ behandelt sie dabei ihre Figuren gleich und haftet ihnen keine heimatlichen Merkmale an. So entsteht eine offene Dynamik, welche die Neugier der Leser*innen schürt. Die Momentaufnahmen in ihrem Comic unterlegt sie mit einem skizzenhaften Strich, der mal gelb, mal grün unter dem einfarbig Erzählten hervorleuchtet. Das kleine Reisetagebuch macht Lust, selbst auf- und auszubrechen. Die Welt vor der eigenen Haustür steckt voller Entdeckungen. Und wenn man eine Reise macht, kann man sich erschöpft und erfüllt von Eindrücken auf die Saunabank fallen lassen und wie Nazomi in ihren Bildern, den wilden Tanz des Aufgusswedlers in vollen Zügen genießen.