Lea-Lina Oppermann, beschreibt die Ausnahmesituation eines Amoklaufes in der hermetisch abgeriegelten Welt des Klassenzimmer auf hohem Spannungsniveau aus drei Perspektiven. Zwei Durchschnittsschüler Mark, Fiona und ihr junger Lehrer Herrn Filler erzählen. Wie in Zeitlupe spiegeln sie in gekonntem rhythmischen Wechsel jede Bewegung des Eindringlings und der Gruppe und sehen dabei immer sich selbst im Zentrum der Situation. Allen voran der Lehrer, dessen knapper Altersvorsprung und Ausbildung ihn keineswegs erhabener oder aktiver gemacht haben. Selbst als der Täter einen Stapel Briefe mit seinen Wünschen auf den Tisch legt, Forderungen in denen jeder mal gezwungen wird, andere Bloßzustellen, kommt keinem die Frage in den Sinn, was hier überhaupt gespielt wird. Viele Möglichkeiten des Eingreifens verstreichen. Stück für Stück erkennen die Erzähler die Rolle Einzelner im Gesamtkontext der Gruppe und füllen ihre bisherige Nichtwahrnehmung mit defensiven Rechtfertigungen. Außergewöhnliche Lebenssituationen sind in der Jugendliteratur ein beliebtes Thema. Gewissen und Haltung, das Leben selbst steht plötzlich auf dem Prüfstand. Lea-Lina Oppermann hat ihr Debüt mit 16 Jahren geschrieben und und beeindruckt mit Schreibtalent und Beobachtungsgabe zu jugendlichem Denken und Handeln. Ihr Buch ist zum Lieblingsbuch der Jugendlichen und zur perfekten Schullektüre avanciert.