Eine Mutter lebt bei ihrem Sohn in Kalifornien. Während die Dürre und die andauernden Feuer zum Alltag gehören, versucht sie ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und als Selbstversorger zu leben. Vom Insektenanbau bis zum plötzlichen Artensterben. Ihre Tochter dagegen lebt in Florida in einem ewigen Regen. Überschwemmung sind Alltagsnachrichten. Ein ungeplantes Treffen mit einem Alligator dadurch genau so. Ungeschönt und vermeintlich überspitzt zeigt er uns die Zukunft, in die wir driften. Erfrischenderweise ganz ohne den moralischen Zeigefinger, dafür jedoch mit viel Salz in der Wunde. Wie vom Autoren gewohnt, lässt Boyle verschiedene Gesellschaftsklassen aufeinander treffen. So bleiben die Eltern, die Babyboomer die Generation, die am Unvermeidbaren arbeiten möchte. Dagegen steht der Sohn Cooper, welcher den Klimaaktivisten am nächsten kommt und die Tochter Cat, die in einer reichen Schicht nichts von den Themen wahrnimmt und sich in Status flüchtet. So auch in das Statussymbols der Tigerpython, die bei ihr einziehen darf. Das Bild der Schlange kann hier für den Sündenfall stehen – dem Verrat am Paradies, unserer naturreichen Erde. Vielschichtig, humorvoll, abgedreht – ein gelungener T. C. Boyle und ein Klimabuch, ganz ohne ein Klimabuch zu sein.