Deepa Anapparas erster Roman führt uns mitten in das pulsierende Leben Indiens. Die Nase folgt den Gerüchen von Kardamon, frisch aufgebrühtem Tee, aber auch Müll und Schweiß. Die Füße laufen quer durch den Basar eines Bastis, zwischen Ware anpreisenden Händlern und Schulkindern in ihren Uniformen, die dort arbeiten oder unerlaubt herumlungern. Am Ende des Buches glaubt man sogar ein wenig an Dschinns, denn wer sonst ist Schuld daran, dass aus einem Basti Kinder unterschiedlichen Alters verschwinden? Die indische Gesellschaft und ihre Strukturen wird durch die Augen des neunjährigen Jai lebendig, der detektivisch ermittelt wo die Polizei untätig bleibt. Die Welt der Kinder ist beschränkt, die Armut überall zu spüren, und dennoch gehen Jai, Pari aber auch Faiz, der Dritte im Bunde, leichtfüßig durch die Geschichte. Ein magisches Buch.