Mit subtilem Humor und nicht nur für Kinder erzählt Frolova vom König der Dinosaurier, dem es sein prähistorisches Outfit in der heutigen Welt nicht leicht macht. Seine Arme sind einfach viel zu kurz geraten: fürs Schuhe binden, Hintern abputzen und Mücken verscheuchen. Die ständige Reduktion auf sein Äußeres, sein dicker Schwanz und mächtiger Kopf, läßt sein Gefühl der Größte zu sein, schwinden. Umso mehr freut er sich über die Entdeckung des Selfiesticks. Gerade das Künstlerische gerät ihm unter besonderen Voraussetzungen besonders. Einzigartig und unverwechselbar. Hier findet er zu sich selbst und fühlt sich, als wäre er der Allergrößte, selbst wenn sich am Ende, neben Bronto- und Stegosaurus die Frage stellt, was eigentlich groß ist? Die ungelenke Deplatzierung des mächtigen T-Rex in viel zu kleinen Räumen der heutigen Zeit macht der Illustratorin sichtlich Freude und steckt Leser wie Betrachter an. Im Farbspiel mit Licht und Schattenwurf kämpfend, bekommt man fast Mitleid mit der stattlichen Kreatur. Auch die stille Erkenntnis, dass niemand König für immer bleibt und trotzdem glücklich sein kann, macht zufrieden.