An Karls Kiosk treffen sich die Menschen aus Emils Viertel. Emil verbringt seine Nachmittage gern rund um das „Büdchen“. Er ist ein aufmerksamer Beobachter und möchte einmal Schriftsteller werden. So erfahren wir aus seine Notizen von Karl und Frau Wischnewski, Lotto-Werner, Frau Janssen, der Friseuse Silke und dem Alten aus der Dreizehn. Ein bunter Kiez mit einfachen Menschen, auf die man gespannt sein darf. Bald mischen sich die schwarzen Männer darunter und Darth Vader. Emil freundet sich mit Finja und ihrem Hund Watson an und dem kleinen Krimi direkt vor der Haustür steht nichts mehr im Wege. Wilke verknüpft privates und gemeinschaftliches Leben auf engem Raum zu einer beseelten Milieustudie. In Emils Leben leuchtet nicht immer die Sonne. Die verspielte Leichtigkeit des Textes mit wunderbaren Szenen in denen der Alte aus der Dreizehn oder die Friseuse Silke zu Hochform auflaufen, haben immer einen tief reichenden Lebensanker. Emil kämpft mit der Traurigkeit seiner Mutter und der Geldknappheit, denn an der Kasse eines Supermarktes verdient seine Mutter trotz aller Überstunden wenig. Auch der Verbleib von Emils Vater bleibt für die Leser*innen lange ein Geheimnis so wie Karls Geheimnis für Emil. Wer bei Emils Vornamen rein zufällig an einen anderen, berühmten Emil denken sollte, liegt nicht ganz falsch.