Das Dorf der Steine ist ein heiterer Ort, ein stiller Ort. Sonja sitzt auf der Bank und spürt den Geräuschen nach. Die bunten Pflastersteine unter ihren Füßen kann sie nicht sehen. Die großen Steine um sie herum kann sie fühlen. Ihre Finger ertasten Buchstaben. Sie sind nicht erhaben, wie die Blindenschrift sondern eingekerbt. Sonja kann sie entziffern. Es sind Namen, Geburts- und Sterbedaten. Sie erzählen etwas über die neuen Nachbarn ihres Onkels, dessen Stein jetzt bald kommen soll. Hier, auf dem Friedhof kann sie seine Stimme wieder hören und all die schönen Erinnerungen an gemeinsame Tage tanzen vor ihren Augen.
Der Friedhof ist ein stiller Ort. Ein heiterer Ort. Und für alle, die sehen können, in leichtem Buntstiftstrich ein bunter Ort, der unser Herz gewinnt, an dem man sich gerne aufhält. Ein überraschend freudiges Bilderbuch das vom Leben erzählt, Trost und Mut spendet. Hier kann man dem Gedenken, der ewigen Schönheit der Steine nachfühlen und vielleicht Lust darauf bekommen, ganz ohne Anlass mal einen Friedhof zu besuchen und zu entdecken, was dieser Ort erzählt.