Schon nach den ersten Seiten wusste ich, dieser Krimi wird gut. Es liegt daran, dass die beiden Hauptfiguren so gut eingeführt werden, dass man empathisch sofort bei ihnen ist.
Im Grunde ist es nichts Neues, wenn die Ermittler*innen mit Problemen zu kämpfen haben. Da ist zum einen ein verdeckter Ermittlungsfall, der schief läuft, so dass die junge Undercover Ermittlerin Svea Karhuu von Stockholm nach Malmö versetzt wird, und Kommissar Jon Nordh, den es besonders hart getroffen hat. Seine Frau verunfallte gemeinsam mit seinem Kollegen und besten Freund ohne Fremdverschulden, und alles spricht für eine Affäre der beiden. Allein zurückgelassen mit der Unwissenheit und zwei kleinen Kindern, für die er stark sein soll, während er selbst mit Wut, Trauer und Selbstmitleid kämpft, übernimmt er einen Fall im Drogenbandenmilieu.
Ausgerechnet dieser erste Fall wird komplexer als gedacht, es bleibt nicht bei einer Leiche, und wäre da nicht die Schwiegermutter, die Nordh den Rücken freihielte, und seine neue Kollegin Karhuu, die sich voll in den Fall hängt, die Lage würde aus dem Ruder laufen. Beide, Nordh und Karhuu, bringen ihre Eigenarten mit sich, beide gehen auf volles Risiko, sie folgen zweifelhaften Spuren, doch das Ergebnis gibt ihnen am Ende recht.
Ein überaus spannender, psychologisch scharfsinniger Krimi, der immer wieder dank neuer Wendungen überrascht und selbst den russischen Geheimdienst ins Visier nimmt. Von dem authentischen Ermittlerduo möchte ich auf jeden Fall mehr lesen.