Sehnsuchtsorte par exellence

Helge Sobik

Gestrandet

66 Robinsonaden. Wie schön es sein kann, auf Reisen einfach hängenzubleiben.

Wenn dich die Sehnsucht packt, steig ins Flugzeug. Die 66 Orte, an die wir Helge Sobik in seinen Minutengeschichten begleiten düfen, liegen nicht auf auf den üblichen Flugrouten und sind keine geplanten Aufenthalte. Es sind Inselchen der Malediven oder Seychellen, entlegene Landstriche der kanadischen Arktis und des australischen Hinterlandes. Was auch immer den Autor dorthin verschlagen hat, er muss länger bleiben als geplant. Mitunter hängen wir auch mal im Verkehrschaos von Mumbai. Meist jedoch sind es bei der Vernetzung mit der Welt vergessenen gegangene Orten. Wir schlendern über Inseln, auf denen es niemand wundern würde, stünde ein Mammut vor der Tür oder wir bekommen Zeit für einen Radausflug auf der einzigen, gerade einmal 17km langen, asphaltierte Straße, dem einzigen Highlight dieser Insel, sieht man von Stränden mit Kokospalmen ab.

Wir halten ein außergewöhnliches Weltentdeckerbuch in den Händen, dessen Flair und Unterhaltsamkeit, seine entschleunigende und genussvolle Anpassung an das Unerwartete, nicht zu toppen sind. „Wo liegt das eigentlich?“, habe ich mich nach fast jeder Geschichte gefragt. In unserer Lesefantasie sind die meisten Orte wohl Sehnsuchtsorte par exellence.