Die Erde, 2050: So könnte die Zukunft aussehen: Medi-Roboter, die einen per Scan untersuchen bis hin zur virtuellen Anprobe mit den passenden Lieferdrohnen. Durch diese neue Zukunftsdystopie begleitet uns Ben und Emily. Ben, welcher aus einer ärmeren Schicht kommt und für seinen Vater ein dubioses Jobangebot eines Technikkonzerns annimmt. Der Auftrag: Mit einer falschen Identität an das Internat Arcadia kommen, um zu spionieren. Welche Identität er erhält, steht ebenfalls fest, denn Ben wurde nicht ohne Grund ausgesucht. Er sieht einem reichen Sprössling sehr ähnlich und infiltriert dessen Familie, um seine Identität zu stehlen. Als Leser*in wird man sofort ins Geschehen geworfen und in eine surreale Technikwelt mitgenommen, voller Chips und Gadgets, von denen wir nicht mal zu träumen vermögen. Neben Ben erleben wir auch Emily, ein Mädchen aus der Mittelschicht. Ihr Ziel ist es an dem technischen Zweig der Arcadia zu kommen, um Teile zum technischen Fortschritt beizusteuern. Das Hauptziel ist es sich der Folgen der Klimakrise anzupassen. Der Weg zur Elite Schule ist jedoch mit hohen Anforderungen verbunden.
Eine großartig ausgebaute future fiction mit genau dem richtigen Tempo. Durch Ben und Emily hatte man Zugang zu verschiedenen Gesellschaftsschichten des neuen Lebenssystems. Auch die Debatte über ein Zusammenleben zwischen Mensch und Roboter wird durch die „Synths“, menschenähnliche Roboter, neu entfacht. Die beschriebene Technik webt Yasmin Dreyer so geschickt ein, dass man fasziniert von den neuartigen Ideen ist und sich geradezu neue Technologien wünscht. Auch die Robotergesetze nach Asimov haben nicht gefehlt und der Gedanke wurde à la I, Robot weitergesponnen. Wie weit ist man bereits auf diesen Gebieten? Welche Risiken kommen im Zeitalter der KI auf uns zu und wie wird sich die Gesellschaft daran anpassen? Ein gelungenes Debüt für alle Dystopieliebhaber*innen ab 14 Jahren.