Der Thriller Equilon hat alles, was eine gute Dystopie braucht: Eine neu erschaffene Welt nach dem Kollaps der Erde in Folge des Klimawandels. In New Valley sitzt die Elite wie die Made fett im Speck. Das Fußvolk hingegen lebt von der Hand in den Mund, angetrieben von dem Traum, die 1 Milliarde Scores zu sammeln, um ebenfalls nach New Valley zu gelangen. Das allmächtige Programm Equilon und sein Algorithmus entscheiden nicht nur wer zu den Glücklichen gehört, sondern auch, wie das neue Leben auszusehen hat. Die Geschichte wird aus der Sicht zweier Figuren vorangetrieben. Jenna aus Old B, die gerade die 1 Milliarde geknackt hat, lässt uns miterleben, wie ihr Traum von von einem besseren Leben wahr wird. Als Charakter ist Jenna meiner Meinung nach nicht ganz so leicht zu fassen, da man den persönlichen Background sowie die Beweggründe ihres Handelns erst nach einiger Zeit oder aus zweiter Hand erfährt, während Dorians Erfahrungen in Old LA unmittelbar im Raum stehen – er möchte seinem Leben ein Ende setzen. Aufgrund diverser Zufälle und einem orientierungslosen sich Treiben lassen wird er stattdessen in New Valley mitten unter den Rebellen landen. Auch wenn die Leser womöglich mit der Konfrontation von Rebellen und Mächtigen rechnen, das Ende kommt für meinen Geschmack sehr abrupt, und die Auflösung hinterlässt durchaus Fragen. Allen voran, ob es die Lösung aller Probleme überhaupt geben kann.