Jostein Gaarders berühmter, mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichteter, Philosophiekurs für Jugendliche und Lesende jeden Alters, ist als Graphic Novel adaptiert worden. Wenn Sofie und ihre Freundin Joruun sich 1994 über Roboter den Kopf zerbrachen, lassen Zabus und Nicoby Sofies aktuelle Gedanken und Aktivitäten um den Klimawandel kreisen. Hier finden Sofies Auseinandersetzungen geschickte Verbindungen zu allen philosophischen Fragen, die Sofie im Zuge der Briefe, die sie erhält, bald umtreiben werden. Das trägt die alte Geschichte heutigen Lesern sofort ins Herz. Geschickt ist der, auch heute noch großartige Text Gaarders, auf das Essentielle reduziert und ins Bild umgesetzt worden. Dem besonderen Umgang Gaarders mit Wahrnehmung der inneren und äußeren Welt entspricht Sofie als Comicfigur gut, wenn sie tatkräftig und meinungsstark über die Bildrahmen tanzt oder durch den Briefkasten wieder zurück in die Geschichtenwelt rutscht. Gefesselt von der Neugier der Fragenden, dem Spaziergang durch Epochen und Lebensräume mit dem sich über die Jahrtausende wandelnden Bild von uns und unserer Welt ist diese Graphic Novel ein leichter Einstieg für erste philosophische Schritte. Wer sind wir? Und woher kommt die Welt? Das wollen wir doch wissen. Nach dem Genuss der Graphic Novel, die uns in einem ersten Teil von der Antike bis in den Barock führt, nehme ich Gaarders Buch noch einmal in die Hand. Denn wer war doch gleich diese Hilde, die sich beständig in Sophies Spiegelbild spiegelt? Auf den zweiten Teil kann ich hier auf der Suche nach Antwort nicht warten.