"Etwas besseres als Unglück finde ich überall", denkt sich das Nilpferd, bricht aus dem Zoo aus und begibt sich auf die Reise. Sein Ziel ist der Nil, die "Herde und Erde", die seine Heimat sind. Dem poetischen Text, den knappen prägnanten Worten dieser Geschichte verfällt man sofort. Mit ebenso wohlgewähltem, minimalistischem Strich gibt Petra Rappo dem plumpen Flusspferd Gestalt, Haltung und Mimik, eine vielschichtige, starke Ausdruckspalette. Wut und Enttäuschung, Entschlossenheit und ein strahlendes Selbstbewustsein lässt das graue Tier leuchten. Wie ein Kletterer meistert es behäbig und elegant die großen Felsbrocken im Gebirge, wohlig streift es durch die Wiesen, bis endlich die weite See und bald das Ufer des Nils mit einer Herde Flußpferde vor ihm liegt. Autorin und Illustratorin erzählen vom Glück, das glücklich macht, weil man einen Schritt heraus und voran wagt, sich mutig auf die Reise ins Ungewisse begibt und Dinge ändert. Ein besonderes, künstlerisch ausgefeilt gestaltetes, feinsinniges Buch. Ein schönes Geschenk für Klein und Groß.