Rosie zieht mit ihrer Mutter in die Wohnung eines Hochhauses. Das eher zurückhaltende Mädchen fühlt sich fremd, bis sie Moussa aus dem Stock darüber kennen lernt. Er zeigt ihr seine Lieblingsplätze und verstrickt sie dabei versehentlich in ein ziemlich spannendes Abenteuer. Bei Moussa ist vieles anders als bei Rosie. Wo Rosie die Wohnung mit ihrer Mama allein bewohnt, zählt Moussas Familie fünf Personen. Im nun dritten Band zieht auch noch Onkel Ibrahim ein, der wegen fehlender Papiere Deutschland vielleicht wieder verlassen muss. Rosies Mutter glaubt nur, was sie sieht. Von Onkel Ibrahim erfahren Rosie und Moussa, dass es viele Dinge gibt, die man nicht sehen kann. Wind zum Beispiel. Den kann man aber fühlen, so wie man die Liebe auch nur fühlen kann. Rosie Zurechtfinden in ihrer bunten Lebenswelt, ihr kindlicher Blick und ihre glasklaren Erklärungsversuche für alle Ungereimtheiten und Neuigkeiten geben der Geschichte Witz und Charme. Eine multikulturelle Großstadtfreundschaft, der es an nichts fehlt. Auch Vorleser werden hier ihre Freude haben.
Dies ist keine „Erstlesereihe“, doch der größere Schriftgrad und vor allem die Illustrationen machen die schmalen Bücher zum Hingucker für „Kurzstreckenleser“. Die belgische Illustratorin Judith Vanistendael zeichnet graphic novels. Ihr Strich ist von emotionalem Schwung, ihre Perspektiven und Detailaufnahmen sind ungewöhnlich kunstvoll für ein Kinderbuch, abwechslungsreich und sehr lebendig.
Rosie lebt mit ihrer Mutter in einer kleinen Wohnung. Ihr Vater ist eines Tages weg gegangen und bis jetzt nicht mehr wieder gekommen. Rosie fragt oft ihre Mutter, wie es ihrem Vater geht, wo er lebt und was er macht. Aber Mama antwortet immer nur mit einem großen Seufzer und lenkt vom Thema ab. Doch als das Telefon zum zweiten Mal klingelt und Rosie dran geht, verändert sich alles. Es ist ihr Vater. Erst ist er leise, aber als Rosie auflegen möchte, sagt eine Stimme: „ Nein, nicht auflegen“. Da erschrickt sie. Sie muss an seine letzten Worte denken. Du bekommst einen Brief von mir, sagte er. Lange wartete sie darauf bis ihr bester Freund Moussa vor der Tür steht und ihr den Brief in die Hand drückt. Das was sie dort liest macht ihr Freude. Sie spürt aber auch wie die Trauer in ihr hochkommt, denn Rosies Vater schreibt aus dem Gefängnis und möchte, dass Rosie ihn besucht. Darauf macht sich Rosie auf den Weg ihren Vater und das Leben im Gefängnis kennen zu lernen.Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen und war überrascht, dass es so schnell vorbei war. Mir hat es ganz gut gefallen. In der Mitte wird es echt spannend und man möchte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Hannah, 11 Jahre