Henry und Rose, das sind die beiden Hauptfiguren im Romandebüt der Britin Jane Crilly. Sie lernen sich als Kinder 1938 auf dem Landgut von Roses Familie kennen, wo Henry als Sohn des Gärtners in der Freundschaft mit der Tochter des Hauses bald mehr sucht. Auch Rose will die gesellschaftlichen Schranken nicht akzeptieren, erkennt aber eher, dass die Zeit noch nicht reif ist, um ihre Liebe offen zu zeigen. Außerdem will sie unbedingt Tennisprofi werden und das Turnier von Wimbledon gewinnen. Als ihr Trainingspartner auf dem Tennisplatz ist Henry auch bei ihren Eltern willkommen und die zwei finden Momente, die nur ihnen gehören. Das sanfte Abtasten, die Unsicherheit der Gefühle, das Hadern mit den Konventionen dieser Zeit, das britische Lebensgefühl - all das wird einfühlsam beschrieben. Doch gleichzeitig ist der Roman fern von Kitsch und beschreibt die ungeschriebenen Gesetze der 1940er Jahre realistisch. Wer braucht da Downton Abbey?! Für mich ein gelungenes Debüt der Autorin.