Seine Mutter wird in wenigen Tagen versterben und ohne es zu ahnen, beginnt Wolf Haas über ihr Leben und ihr Ende nachzudenken. Ihr Leben war geprägt von dem Wunsch nach Eigentum. Geradezu ironisch stellt er fest, dass sie dies nun erst im Tode auf dem Friedhof erhalten werde. Ihr berühmter Satz „Dann kam die Inflation gekommen und das Geld war hin“ zog sich durch ihre Arbeitszeit und die Enttäuschung nach jahrelangen Sparen für eine Eigentumsanzahlung stets erneut vertröstet zu werden. Und wie man es aus eigenen Reihen kennt, werden die Geschichten des Stammbaums berichtet, gerichtet und mit eigenem Urteil weitergetragen. Nach dem Motto „Einen Schuldigen gibt s immer“. Dabei wechselt er zwischen den Geschichten, die er kennt und der heutigen Zeit und der Stimme seiner Mutter, die uns mit ihren eigenen Worten den Verlauf ihrer Lebensentscheidungen erzählt. Gekonnt trifft Wolf Haas seinen trockenen, manchmal bissigen Humor, welche seinen Verlust jedoch nicht verschleiert.