Ist das Gespräch heute noch das Mittel der Wahl, dem Verpuppungszustand zu entkommen und sein Coming out zu wagen? 1987 war das noch so und Sáenz baut seine Geschichte fast vollständig mit der zärtlichen Lebendigkeit dieses direkten Austausches. Ari lernt Dante im Schwimmbad kennen. Er ist 16 und in seiner Zurückgezogenheit bebt und knistert es. Sein fürsorgliches Elternhaus schweigt über einen älteren Bruder. Das macht Ari zu schaffen und er fragt sich, ob er genauso wie sein Vater ist, der auch über seine Erlebnisse im Vietnamkrieg sprachlos bleibt, oder eher etwas vom gesprächsfreudigen, aufgeschlossenen Dante hat. Aris langsame Annäherung an den neuen Freund stoppt jäh als Dante bei ihm einen Kuss probiert. Dass Dante sich zu seiner Homosexualität bekennt ist ok, aber er, Ari, niemals. In dieser Geschichte passiert nicht unvorhergesehenes oder unbekanntes. Ein Happy End mit Wohlfühlatmosphäre, die nicht zuletzt in der erwachsenen Akzeptanz beider Elternhäuser zu finden ist. Heutige Jugendliche können diese Geschichte als die Spielart eines Lebensentwurfs lesen, der gleichberechtigt neben andern steht. Die Geheimnisse des Universums sind wieder mal ein Stückchen selbstverständlicher geworden.