Wer dieses Buch in die Hand nimmt und über den Titel staunt, dem ergeht es ähnlich wie mir. Wer sind diese siebzehnjährige Lenni und die dreiundachtzigjährige Margot, die sich im Krankenhaus kennenlernen und sich gegenseitig ihre Lebensgeschichten erzählen? Lenni liegt auf der Mai-Station und weiß, dass sie sterben wird. Ihre Krankheit wird nicht näher erläutert, dafür ist Lenni viel zu präsent. Mit ihren Gedanken, ihren Fragen an die Krankenschwester oder den Pater des Hauses, sogar mit ihren Forderungen, man möge sie doch bitte in den Rosensaal bringen. Hier treffen sich seit kurzem Patienten, um zu malen. Hier trifft Lenni auch regelmäßig auf Margot. Gemeinsam wollen sie ihre hundert Jahre Leben malen. Auf diese Weise nimmt man an ihren Leben teil und vergisst beinahe den Grund, warum sie im Krankenhaus sind. Doch das Ende kommt, eher leichtfüßig und tröstlich, und der Lesegenuss war bis dahin einfach nur berührend.